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TANZPAKT In Residence • Mono Welk Online-Screening, 31.01.2023

TANZPAKT in residence • Mono Welk Online-Screening, 31.01.2023

Im Rahmen der aktuell laufenden TANZPAKT in residence-Programms, das eine Kooperation zwischen villa\wigman und TanzNetzDresden ist, arbeitete Choreograph:in, Performer:in und Kurator:in Mono Welk in der Zeit vom Oktober bis Dezember 2022 im Rahmen einer Recherche-Residenz in Leipzig. Zum Abschluss seines Aufenthaltes wird es nun am 31. Januar 2023 ein Online-Screening via Zoom geben. Weitere Informationen zu seiner Arbeit und dem anstehenden Termin folgen nun im Beitrag.

Online-Screening »Les Expériences de Nymphx et Faunx« • 31.01.2023

Zum Abschluss der Residenz kollaborierte Mono mit den Künstler:innen Jul Zureck und Noah Jacobi und resinszenierte das Werk von Nijinsky als 20-minütigen Experimentalfilm. Dieser Film wird am Dienstag, den 31. Januar 2023 um 20 Uhr als Online-Screening zum Abschluss der Residenz zeigt. Sprache des Films ist deutsche Lautsprache, es gibt keine Üebrsetzung in DGS oder Audiodeskription. Das Sounddesign stammt von Art3m1s.

Nach dem Online-Screening wird es die Möglichkeit geben, Eindrücke und Gedanken zu teilen und Fragen an das Team zu stellen. Moderiert wird das Gespräch von Noah Jacobi. Das Gespräch findet in deutscher oder englischer Lautsprache statt. Es gibt keine Übersetzung in DGS oder Audiodeskription.
Den Zoom-Link bekommt ihr nach der Anmeldung, die per Mail unter erfolgt.

Online-Screening

Termin: 31. Januar 2023
via Zoom

Fotocollage: Mono Welk

Mono Welk: »Nachmittag eines Fauns«

Die Recherche-Residenz von Mono Welk im Rahmen von TANZPAKT in Residence stand unter dem Titel »Nachmittag eines Fauns« und beschäftigte sich mit Lust und Erotik im Spannungsfeld zwischen Tanz und Aktivismus. Das über hundert Jahre alte Werk „L’apres midi d’un faune“ von Vaslav Nijinsky beleuchtete Mono Welk während seiner Residenz in einem queeren Kontext kritisch und resinszenierte es mit folgenden Fragen:

Wann ist die Darstellung von Lust und Erotik eine provokante gehypte Sensation? Wann ein authentisches Element einer emanzipatorischen Praxis?Wie kann die normative Matrix an Orten der Hochkultur mittels Lust und Queerness gehackt werden?

Neben der Analyse des Werks machte Mono Welk sich ein genaueres Bild von der Person Vaslav Nijinsky und untersuchte, welche Normen in der darstellenden Kunst zu der Zeit vorherrschten. Vaslav Nijinsky war eine bisexuelle Person, die später an Schizophrenie erkrankte und durch seine künstlerische Arbeit immer wieder Tabubrüche hervorbrachte. Ausserdem soll die Analyse von „L’apres midi d’un faune“ mit Therorien/Praktiken post-moderner und zeitgenössischer Künstler:innen, Theoretiker:innen und Aktivist:innen in Verbindung bringen, die sich intensiv mit Körperpolitiken, Unterdrückungsstrukturen und Strategien gegen eine weiße, cis-hetero, ableistische und klassistische Norm in der kulturellen Praxis beschäftigen. Literatur als Recherche-Grundlage: „Tagebücher“ Vaslav Nijinsky, „Testo Junkie“ von Paul B. Preciado und „Pleasure Activism“ von Adrienne Maree Brown.

Über Mono Welk

Mono Welk (*1983) arbeitet als Choreograph:in, Performer:in und Kurator:in. In seiner Arbeit legt Mono zur Zeit seinen Fokus vor allem auf Performance-Kunst, die an der Schnittstelle zum Aktivismus Körpernormen hinterfragt und sich damit in einer queeren Praxis verortet. In der Arbeit mit POLYMORA Inc. kann er thematisch intersektional als auch methodisch interdisziplinär arbeiten und so eingefahrene Ästhetiken und Gewohnheiten immer wieder aufbrechen, wie z. B. in der Forschungsresidenz wert_frei (2020), welche vom Fonds Darstellende Künste gefördert wurde.

Nach dem Tanzpädagogik-Studium (BA) an der CODARTS (Rotterdam, NL) und dem Choreographie-Studium (MA) an der Palucca Hochschule für Tanz Dresden arbeitete Mono als Choreograph:in, Performer:in, Videoproduzent:in. Von 2010 bis 2018 initiierte er Projekte gemeinsam mit dem Performance-Kollektiv wilde pferde, das an der Schnittstelle von gesellschaftlich konstruierten Körperbildern, Bewegungsgewohnheiten und kulturphilosophischen Prämissen forschte.

Monos Produktionen wurden u.a. am Festspielhaus Hellerau und beim OpenDans Rotterdam (PhRasen der Dressur 2009/2010, wror 2011/2012), den Sophiensælen Berlin (PhRasen der Dressur 2012) und im LOFFT – Das Theater (SUPRAMATER: 2016), Zentralwerk Dresden (SUPRAMATER:2016, Der Club der Wilden Pferde ruft zur ersten Vollversammlung – Für die Enteignung der Privatsphäre! Gegen die Privatisierung der Intimität! Subjekt. manifestiert. Objekt.: 2015) und Nationaltheater Mannheim(School of SHAME: 2020) gezeigt. Mit POLYMORA Inc. entstanden die Produktionen Wildnis Mensch (2017), Anthropomorphia 4230 (2018), School of SHAME (2019) aufgeführt. Seit 2016 entstanden verschiedene Projekte in Kooperation mit dem PENG! Kollektiv. Gemeinsam mit Stephanie Krah organisiert Mono seit 2018 das soziokulturelle Festival FAMILIA*FUTURA zu den Themen Familien-Diversität und Care-Utopien.

Mono identifiziert sich als weiß, nicht-binär / trans maskulin, lower-class, kommt aus einem nicht akademischen Elternhaus und seine Großeltern haben Flucht- und Migrationsbiografien.

www.monowelk.de
@mono.welk
@polymora.inc
@familiafutura

4fT Tanzplattform Leipzig

Über TANZPAKT in residence

TANZPAKT in residence ist eine Kooperation zwischen villa\wigman und TanzNetzDresden, in den Jahren 2022-24 ein umfangreiches Residenzprogramm für Sachsen, das die künstlerische Stärkung der Tanzschaffenden im Freistaat umsetzt.

Von Januar bis Dezember 2023 werden acht (8) Solo-Recherche-Residenzen an den sächsischen Produktions- und Theaterstätten in Kirschau, Zwickau, Görlitz, Chemnitz, Leipzig und Dresden vergeben werden. Die Dauer beträgt pro Residenz vier Wochen, welche auch gesplittet werden kann.
Für das Jahr 2023 konnten sich Künstler:innen mit Arbeitsschwerpunkt in Sachsen bis zum 30. September 2022 bewerben.

TANZPAKT in residence versteht sich als grundlegendes Instrument, Künstler:innen in die Exzellenz zu befördern, indem es Zeit-Räume für Forschung zur Verfügung stellt und nachhaltige Strukturen schafft, die der Tanzszene der Region ein professionelles und kontinuierliches Arbeiten ermöglichen.
Von 2022-2024 werden insgesamt 18 Residenzen ermöglicht. Jedes Jahr findet eine neue Ausschreibung und Auswahl der Residenzen für das Folgejahr statt. Die Vergabe erfolgt über eine Jury.
Ein Residenzplatz für ein:e ukrainische:n Künstler:in ist vorgesehen. (die Ausschreibung auf Ukrainisch gibt es hier)

TANZPAKT in residence – Open Call 2023

Von Januar bis Dezember 2023 werden acht (8) Solo-Recherche-Residenzen an den sächsischen Produktions- und Theaterstätten in Kirschau, Zwickau, Görlitz, Chemnitz, Leipzig und Dresden vergeben. Die Dauer beträgt pro Residenz vier Wochen, welche auch gesplittet werden kann.
Für das Jahr 2023 konnte sich Künstler:innen mit Arbeitsschwerpunkt in Sachsen bis zum 30. September 2022 bewerben.
Zum Arbeitsaufenthalt gehört die Durchführung eines oder mehrerer Trainings bzw. Workshops am
Residenzort und eine Werkstattpräsentation zum Abschluss der Residenzzeit.

Residenzorte:


Weitere Informationen u TANZPAKT in residence gibt es unter:
villawigman.de/tanzpakt-in-residence


»TANZPAKT in residence« wird gefördert von TANZPAKT Stadt-Land-Bund aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie kofinanziert durch das Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus und der Landeshauptstadt Dresden, Amt für Kultur und Denkmalschutz.  Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.


Header-Foto: Nele Sander
weitere Fotos: Nele Sander, Tom Dachs, wilde pferde & Jul Zureck

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