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»Eine tiefe Reflektion zwischen Emotionen und Bewegung.«
Als Teil des Programms von WORKING COMMUNITIES werden am Freitag, dem 12. November 2021 Christa Cocciole und Pablo Escoria im Rahmen ihres Workshops »Embodiment für soziale Transformation / Embodiment for Social Transformation« in der TENZA Schmiede zu Gast sein. Wir sprachen mit Christa Cocciole und Pablo Escoria im Vorfeld und können nun einige spannende Einblicke in ihre Arbeit und den anstehenden Workshop geben.
Interview mit Christa Cocciole und Pablo Escorio
Der Inhalt eures Workshops ist sicher tief in eurer persönlichen bzw. beruflichen Erfahrung zu suchen. Wollt ihr ein wenig erzählen, ob es bestimmte Eckpunkte in euren Biografien gab, die „Auslöser“ eurer heutigen Arbeitsmethoden sind?
Christa Cocciole: »Ich tanze seit meinem dritten Lebensjahr und habe einen Abschluss in Psychologie und Tanz. Solange ich mich erinnern kann, war ich in politische Bewegungen involviert. Meine Eltern engagierten sich für Rassen- und Geschlechtergerechtigkeit, gegen Atombomben und für einfache Haus-zu-Haus-Aktionen zu kommunalen Themen. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, aufzustehen und bei Themen, die für uns wichtig sind, präsent zu sein. Ein wichtiger Eckpfeiler war für mich die Arbeit als Bewegungstherapeutin im Bosnienkrieg mit vielen ethnischen und kulturellen Gruppen: Bosniaken, Kroaten, Serben und Roma. Ich konnte durch kreative Formen der Präsenz einen politischen Einfluss ausüben. Heute arbeite ich in einer psychiatrischen Tagesklinik und unterstütze Menschen, Teams und Organisationen in Veränderungsprozessen rund um Wohlbefinden, Resilienz und traumainformierte Perspektiven.«
Pablo Escoria: »Ich bin in meinem Leben zwei verschiedene parallele Wege gegangen: den Weg der Unternehmensberatung und des Veränderungsmanagements und den Weg der bewussten Bewegung, des Tanzes, der Emotionen und der erweiterten Bewusstseinszustände. Mein Lebensziel ist es, Berührungspunkte zwischen diesen beiden Spuren zu finden und die Erkenntnisse, die ich erhalte, an die Menschen weiterzugeben, denen ich begegne.«
Was können die Teilnehmen eures Workshops erwarten?
CC: »Mit dem ähnlichen und einzigartigen Hintergrund von Pablo und mir werden wir die Teilnehmer ermutigen, ihre eigene Bestimmung und ihre individuellen Fähigkeiten zu erkennen, um sie auf verkörperte Weise in ihre Gemeinschaften einzubringen. Ich möchte meine Absicht auf „Wahrnehmen, Benennen und Navigieren“ herunterbrechen, damit wir alle in dieser sehr unruhigen Welt auf eine verkörperte Weise auftauchen können. Wenn wir zum Beispiel wahrnehmen können, dass eine Empfindung im Körper auftritt, ohne sie zu bewerten („Ich ziehe mich jetzt zusammen“), dann die Empfindung benennen („Es fühlt sich an, als hätte ich Angst“), dann kann ich mich orientieren, was meine besten nächsten Schritte sein können („Ich gehe einen Schritt von der Person weg, neben der ich stehe“). Oft beurteilen oder ignorieren wir Körperempfindungen, was unser Bewusstsein und unser Potenzial der Präsenz einschränkt. Ich freue mich besonders darauf, mit dieser Gemeinschaft von Tänzern zu arbeiten. Wir verfügen über Erfahrungen, die andere unterstützen können, die vielleicht nicht die Mittel oder die Sicherheit haben, auf Informationen aus dem Körperbewusstsein zu hören. Diese geschulte Erfahrung kann für Menschen in anderen Gemeinschaften transformierend sein.«
PE: »Eine tiefgreifende Reflexion zwischen Emotionen und Bewegung. Wie können wir sicherstellen, dass unsere Bewegung von den richtigen Emotionen geleitet wird und wie können wir sicherstellen, dass wir darauf achten, was für uns wichtig ist, wenn wir uns mit anderen bewegen?«
Was sind eure Hoffnungen hinsichtlich des langfristigen Effekts eures Workshops?
CC: »Wenn es uns gelingt, Embodied Tools zu entwickeln (die uns innewohnende Körper-Geist-Weisheit zu stärken), dann glaube ich, dass wir einen Beitrag zu einer gesünderen und ganzheitlicheren Gesellschaft leisten können.«
PE: »Ein Workshop ist ein idealer Ort, um Samen zu pflanzen, die, wenn sie gepflegt werden, zu neuen Möglichkeiten erblühen können. Ich erwarte, dass unser Workshop einige dieser Samen in den Teilnehmern hinterlassen wird.«
Welche Workshops bietet ihr noch an?
CC: »Ich biete Workshops und Trainings zum Thema Embodiment und/oder Trauma an. Pablo und ich arbeiten eng mit Organisationen und Teams zusammen. Derzeit unterstütze ich mehrere internationale Organisationen, die sich für die Beendigung geschlechtsspezifischer Gewalt einsetzen. Für weitere Informationen und meinen Newsletter: www.christacocciole.com.«
PE: »Ich arbeite ständig mit Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Organisationen der Zivilgesellschaft (CSOs) und privaten Unternehmen zusammen und beschäftige mich mit Themen wie Change Management, Wohlbefinden, Führung, strategische Planung und Leadership. Parallel dazu biete ich kontinuierlich Biodanza-Workshops und Tanzzyklen in Berlin an. Und in anderen europäischen Städten. Mehr Infos über meine Arbeit hier www.purposeandmortion.com.«
Alle Informationen zum kommenden Workshop »Embodiment für soziale Transformation / Embodiment for Social Transformation« mit Christa Cocciole und Pablo Escoria bei WORKING COMMUNTIES gibt es hier.
Herzlichen Dank für das Interview!
Der Workshop mit Christa Cocciole und Pablo Escoria findet am Freitag, dem 12.11.2021 von 15:00 bis 18:00 in der TENZA Schmiede, Pfotenhauer Straße 59 (HH), 01307 Dresden statt.
Der Workshop wird in englischer Sprache gehalten und vor Ort übersetzt werden.
Wichtig: Die Teilnahme am Workshop ist kostenlos, aber die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Die Anmeldephase ist offiziell beendet, aber es können gerne Mails an geschrieben werden, um Restkontingente zu erfragen.
Die Aktivitäten von TanzNetzDresden werden ermöglicht durch die institutionelle Förderung der Landeshauptstadt Dresden, die Konzeptförderung der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und #TakeNote des Fonds Darstellende Künste im Rahmen des Programms Neustart Kultur des Bundesministeriums für Kultur und Medien sowie der Bürgerstiftung Dresden.