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TanzNetzDresden unterstützt gestartete Petition gegen die Halbierung der Bundeskulturfonds 2025

Wie gestern von uns berichtet, sieht der von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) vorgelegte Haushaltsentwurf eine massive Kürzung des Bundeskulturfonds im Bereich der Darstellende Künste sowie die Streichung der Zuwendungen für das Bündnis internationaler Produktionshäuser für 2025 vor. Als erste Reaktion nach der Stellungnahme des Bündnis internationaler Produktionshäuser, wurde heute von Regisseur:in, Choreograf:in Heinrich Horowitz eine Petition unter dem Titel »An der Freien Kunst zu sparen kostet zu viel!« gestartet. Worum es dabei geht und weshalb auch das TanzNetzDresden die Petition unterstützt wird im heutigen Blog-Beitrag erläutert.

Petition gegen die geplanten Kürzungen der Bundeskulturfonds

Im Wortlaut liest sich die von Horovitz gestartete Petition wie folgt:

„Dem Bündnis internationaler Produktionshäuser, ein seit Jahren äußerst erfolgreiches Kulturmodell und Zusammenschluss der größten freien internationalen Produktionshäuser, sollen im 10. Jahr seines Bestehens sämtliche Bundesmittel gestrichen werden. Den sechs Bundeskulturfonds, die freischaffende Künstler*innen in den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Übersetzung, Darstellende Kunst, Soziokultur und Musik fördern, wird der ohnehin nicht ausreichende Förderansatz von 2024 halbiert. Besonders trifft es hierbei die Darstellenden Künste, da mit dem Wegfall des Bündnis internationaler Produktionshäuser und der Kürzung beim Fonds Darstellende Künste insgesamt 10 Mio. weniger für die Szene zur Verfügung stehen.

Kleinere Förderungen, wie beispielsweise für das freie Tanzprojekt DanceOn, fallen ebenfalls komplett aus der Haushaltsaufstellung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).

Dabei ist der Haushalt des Kulturbereichs im Kanzleramt um gut 50 Mio. auf 2,2 Mrd. erhöht worden. Dass trotz des beachtlichen Aufwuchses nun ausgerechnet massive Etatkürzungen oder gar Streichungen bei Produktionshäusern und der Fördereinrichtung der Freien Darstellenden Künste vorgenommen werden, die für die bundesweit bedeutende Freie Performance-, Tanz- und Theaterlandschaft stehen, ist in keiner Weise nachvollziehbar. Genau der Fonds Darstellende Künste und die international vernetzten Produktionshäuser sind für viele freischaffende Künstler*innen lebensnotwendig – als Veranstalter*innen, Produzent*innen und Fördermittelgeber*innen.

Zugleich erreichen sie mit ihren herausragenden Arbeiten ein millionenstarkes und vielfältiges Publikum. Es sind dieselben Strukturen, die erst jüngst als äußerst verlässliche und innovationstreibende Partner*innen in den herausfordernden Zeiten der Pandemie gelobt wurden und deren Stärkung im Koalitionsvertrag ausdrücklich vereinbart ist. Gemeinsam stehen sie für eine demokratische, unabhängige Kulturförderung.

In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung und anwachsenden antidemokratischen Kräften braucht es gestärkte Freie Künste, die ästhetisch und kulturell für die Freiheit der Künste und gegen jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit stehen.

Als Künstler*innen, Akteur*innen und Unterstützer*innen der Kunst- und Kulturszene, die von regional wirkenden, soziokulturellen bis international vernetzten Kunstorten reicht, wenden wir uns an die verantwortliche Staatsministerin für Kultur und Medien: Wir fordern Claudia Roth auf, diese kulturpolitische Fehlentscheidung zu korrigieren. Die Haushaltsansätze für den Fonds Darstellende Künste und das Bündnis internationaler Produktionshäuser müssen den längst bekannten Bedarfen gerecht werden, mindestens aber den Zuwendungen von 2024 entsprechen. Keine Halbierung der Bundeskulturfonds! Ausbau der Förderungen für das Bündnis Internationaler Produktionshäuser und des Fonds Darstellende Künste!

Investieren Sie in die Zukunft! Fördern Sie den Ausbau der freien Kulturlandschaft, als Innovationstreiberin und als Garant für einen lebendigen gesellschaftlichen Zusammenhalt in herausfordernden Zeiten.“

+++ Hier geht es zur Petition +++

TanzNetzDresden unterstützt Petition

Wir schließen uns als TanzNetzDresden entschieden der Petition und ihrer Forderungen an und richten zugleich an alle Kunst- & und Kulturschaffenden in unsrem Netzwerk den dringenden Appell, die Petition mitzuzeichnen und aktiv zu verbreiten, da bei einer Umsetzung der geplanten Kürzungen mit massiven Einschnitten in unser aller künstlerischer und wirtschaftlicher Existenz zu rechnen ist.

TNDD-Vorständin Susan Schubert in diesem Kontext:

»Die Mittelstreichungen würden den gesamten künstlerischen Kosmos unserer Stadt unter Druck setzen und zu einem Rückgang der kreativen Vielfalt führen.«

Mit Einstellung der Förderung würden zudem die sieben im Bündnis internationaler Produktionshäuser zusammengeschlossenen Theaterhäuser ihre Arbeit miteinander und ihre gemeinsamen Projekte und Initiativen, wie die Akademien zur Qualifizierung von Freiberufler*innen in den Feldern Kommunikation, Produktion und Vermittlung u.a., nicht fortführen können.

Wir appellieren dringend an die Haushalts- und Kulturpolitiker:innen im Bundestag, diesen Beschluss zu korrigieren. Das Bündnis internationaler Produktionshäuser mit seiner Verantwortung für die freie Theater- und Kunstszene in Deutschland braucht dringend eine gestärkte und verstetigte Förderung!

Erwähnte Quelle: https://produktionshaeuser.de/aktuelles /// Das vollständige Statement des Bündnisses IP kann hier nachgelesen werden.

Zum gestrigen Beitrag des TanzNetzDresden zum betreffenden Thema geht es unter folgendem Link:
tanznetzdresden.de/haushaltsentwurf-2025-der-bundesregierung-bedroht-foerderung-von-tanz-in-deutschland


Titelfoto: TNDD studio round II am 05.11.2021; fotografiert von Stephan Tautz

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