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TANZPAKT in residence • Magdalena Weniger: Moosweib Reloaded • villa/wigman • Dresden

Im Rahmen von TANZPAKT in residence arbeitet TanzNetzDresden-Vorständin Magdalena Weniger im Mai und August 2024 als Residentin in der villa/wigman in Dresden. Im Zuge dessen wird sie sich mit einer sächsischen Sagenfigur, dem sogenannten Moosweiblein beschäftigen und am 13. August 2024 ein Showing geben. Näheres hierzu erfahrt ihr im heutigen Blog-Beitrag.

»Moosweib Reloaded«

2021/2022 hat Magdalena Weniger sich mit botanischen Phänomenen beschäftigt, ging dem dynamischen Mensch-Umwelt-Austausch auf den Grund und kollaborierte dafür mit Expert:innen aus Kunst und Wissenschaft. Die weitreichenden Recherchen um Brachen und Nutzflächen wie Felder, Gärten oder Parks haben allerlei Erkenntnisse zutage gebracht und eröffneten wiederum neue Forschungsfelder: sie hat sich dem Moos als vielseitigem Gewächs zugewandt, von dem viele nur wissen, dass es uns an besonders schattigen, kühlen und feuchten Orten begegnet. Während einer ersten Recherche und Auseinandersetzung mit der Pflanze und der gesellschaftlichen Übertragbarkeit von „Moos“ ist Magdalena Weniger auf eine sächsische Sagenfigur gestoßen, ein kleines Waldwesen, einen Waldgeist. Genannt wird es „Moosweiblein“, „Waldweib“ oder „Buschfräulein“.

Das Moosweiblein ist ganz eins mit ihrem Lebensraum, dem Wald, kleidet sich in Moos, ist kräuterkundig, gesellig und weise – es besitzt Wissen um die Zukunft. Die Beziehung dieser Sagenfigur zu den Menschen ist abhängig von der Begegnung und gegenseitigen Anerkennung: die Waldwesen können helfen, heilen, schenken, aber auch Krankheiten senden oder Furcht einflößen.

Magdalena Weniger möchte dieses Moosweib umfassender erforschen und daraus eine Kunstfigur entwickeln, ein Alter Ego für performative Soloarbeiten. Die Residenz möchte sie dazu nutzen, um Bewegungsmaterial für dieses Wesen zu entwerfen, Klang- und Stimmrecherchen zu begehen und gemeinsam mit ihrer Dresdner Kollegin Bettina Kletzsch Ausstattungsideen für diese Figur zu skizzieren.

Magdalena Weniger

Magdalena Weniger ist Performance-Schaffende zwischen Freiburg und Dresden. Nach einer klassischen Gesangsausbildung in der Jugend folgte ein Studium der Musik- und Kunstpädagogik (StEx 2013), anschließend eine Ausbildung im Bereich Tanz und Performance (Abschluss 2015). 2022/2023 nahm sie am berufsbegleitenden Weiterbildungslehrgang „Kuratieren in den Darstellenden Künsten“ der Paris Lodron Universität Salzburg teil. Unter dem Label KOMA&Ko entwickelt sie seit 2015 Projekte für Bühnen, Off-Spaces und öffentliche Räume und favorisiert dafür wechselnde Kollaborationen mit Künstler:innen verschiedenster Disziplinen. Ihre vielseitige Ausbildung spiegelt sich in den Facetten ihrer Arbeit wider, welche sich spielerisch zwischen Stimme und Tanz, Installation und experimenteller Raum-Klang-Erfahrung bewegt. Magdalena ist eng verbunden mit HELLERAU- Europäisches Zentrum der Künste Dresden und E-WERK Freiburg. Sie ist eine Vorständin des TanzNetzDresden e.V., Beirätin der Tanznetz Freiburg gUG und Gründungsmitglied von Villa Wigman für TANZ e.V. in Dresden

TANZPAKT in residence ist eine Kooperation zwischen villa\wigman und TanzNetzDresden, in den Jahren 2022-24 ein umfangreiches Residenzprogramm für Sachsen, das die künstlerische Stärkung der Tanzschaffenden im Freistaat umsetzt.

TANZPAKT in residence versteht sich als grundlegendes Instrument, Künstler:innen in die Exzellenz zu befördern, indem es Zeit-Räume für Forschung zur Verfügung stellt und nachhaltige Strukturen schafft, die der Tanzszene der Region ein professionelles und kontinuierliches Arbeiten ermöglichen.
Von 2022-2024 werden insgesamt 18 Residenzen ermöglicht. Jedes Jahr findet eine neue Ausschreibung und Auswahl der Residenzen für das Folgejahr statt. Die Vergabe erfolgt über eine Jury.

Weitere Informationen zu TANZPAKT in residence gibt es unter
villawigman.de/tanzpakt-in-residence


»TANZPAKT in residence« wird gefördert von TANZPAKT Stadt-Land-Bund aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie kofinanziert durch das Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus und der Landeshauptstadt Dresden, Amt für Kultur und Denkmalschutz.  Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.


Titelfoto: »Tiarella Hybrid – eine botanische Persönlichkeitsstudie« (2021) I Foto: © Stephan Floss
Beitragsfoto: »Layers of Ash«, Choreografie Magdalena Weniger in Co-Creation mit Tänzerin Youngwon Song, (2023) I Foto: © Manja Herrmann

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