Wie ist es eigentlich, wenn sich der Körper verändert, und sind die Unterschiede zwischen alt…
Ta-dah! – das Line up der fünften TNDD studio round (14.10.2022)
Das komplette Line up der kommenden TNDD studio round Ausgabe, die am 14. Juli wie gewohnt ab 20 Uhr in der TENZA Schmiede stattfinden wird, ist nun online und kann durchstöbert werden. Es erwarten euch drei spannende Beiträge ganz unterschiedlicher Künstler:innen, die in unserer besonderen Studio-Atmosphäre mit den Gäst:innen des Abends präsentiert und besprochen werden. Einer davon ist „Studies of Softeting“, jene Oroduktion die im Sommer kurzfristig abgesagt werden musste und nun glücklicherweise nachgeholt werden kann. Das Format ist wie immer kostenfrei. Die Beteiligten der anstehenden vierten Ausgabe sind:
- Elia Pangaro (Italien)
- Jack Bannerman (Deutschland)
- Therese Bendjus & Daria Belous (Deutschland)
Detaillierte Informationen zu den einzelnen Beiträgen der vierten TNDD studio round folgen nun oder können direkt auf der Unterseite der studio round eingesehen werden. Dort befinden sich alle Informationen auch in englischer Sprache.
Elia Pangaro: „AMOEBA“
Elia Pangaro wurde in Perugia, Italien, geboren. Eingefangen von der Ästhetik urbaner Techniken begann er im Alter von 10 Jahren zu tanzen. Durch seine Ausbildung bei verschiedenen Lehrern begann er, seine Bewegungssignatur zu formen. Mit 16 Jahren begann Elia Pangaro seine professionelle Karriere als Tänzer im INC innprogress_collective unter der Leitung von Afshin Varjavandi. Seitdem arbeitet er als freischaffender Tänzer mit vielen Choreographen, Regisseuren und Theatern zusammen, wie z.B.: Michele Merola, Stefano Poda, Giuseppe Tornatore, Teatro Regio di Torino, Opera Royal De Wallonie, Paolo Rosini, Vangelis Legakis, Jose Agudo und anderen.
2019 gründete Elia Pangaro zusammen mit Alexander De Vries das MITS Collective und begann, Aufführungen auf der ganzen Welt zu kreieren und mitzugestalten. Einige seiner Werke sind: „Anatomy of a Living Body“, eine Lecture-Performance, die gemeinsam mit dem Psychiater Maurizio Venezi für VID Art/Science in Bologna, Italien, entwickelt wurde. „MÊME-BRAIN“, ein 50-minütiges Stück, das gemeinsam mit den Mitgliedern des MITS-Kollektivs für ISB in Bangkok, Thailand, choreografiert wurde. „spiegarsi/spje’garsi“, ein von UNITY SPACE (Hongkong) produziertes und von MOVES (Mexiko) unterstütztes Stück, das in Guatemala und Mexiko aufgeführt wurde. Gegenwärtig arbeitet er als freischaffender Performer und Choreograph und kreiert mit verschiedenen Kollaborateuren integrative, interdisziplinäre Werke.
AMOEBA
Die Reise von einer einzelligen, namenlosen Entität zum Prozess der Entdeckung des Wesens, das Elia Pangaro ist. Eintauchen in die ständige Veränderung, sich selbst verlieren und finden, anders als gestern. Unter dem sich aufdröselnden roten Overall der gedankenlosen Wiederholung entdeckt Elia sich selbst, erforscht seine Stimme des Geistes, die zu der unvergleichlichen Gewissheit führt: Du bist du. So beginnt Elia, dich zu sehen, sich mit dir zu verbinden. Indem er umarmt, wer er ist, und es teilt, erinnert er dich mit einem Lächeln daran, dass du du sein kannst. Lass die verschwommenen Augen verblassen und konzentriere dich klar. Verbinde dich mit den Energien um dich herum. Begegnen Sie anderen in diesem Erwachen dessen, was wir an einem Tag sind, jeden Tag.
Credits
Choreographiert und aufgeführt von: Elia Pangaro
Musik: J. Fučìk, Roberto Lagerman (Crowse)
Produziert von: MITS-Kollektiv
Fotos von: Michael Reinecke
Unterstützt von: Unity Space (HK), Invernadero danza (MX), Centrodanza Spazio Performativo (IT)
Dauer: 15 Minuten
Präsentiert in Oaxaca, Mexiko und in München bei TANZWERKSTATT EUROPA im Rahmen der Open Stage 2022.
Besonderen Dank an Hanna Schaar & Pierre d’Haveloose für die Zusammenarbeit.
Jack Bannerman: „Baby Blue“
Ursprünglich aus Australien stammend, arbeitet Jack seit sieben Jahren professionell als Tänzer in Australien und Europa und tanzt zum Repertoire und den Choreographien von Bryan Arias, Jorge Pérez Martínez und Andris Plucis. Jack wurde eingeladen, seine erste choreografische Arbeit „Do you feel at home“ für die Tanzplattform Rhein-Main, das Vesuvius Film Festival, die Tanz Zentrale der Region Nürnberg und das Florence Dance Festival zu präsentieren. Sein jüngstes und größtes Werk „Hello, my old friend“ wurde am Landestheater Eisenach in Deutschland aufgeführt. Jack absolviert derzeit einen Master in Choreographie an der Palucca Hochschule für Tanz in Dresden.
Baby Blue
„The empty handed painter from your streets
Is drawing crazy patterns on your sheets
The sky too is fallin‘ in over you
And it’s all over now, baby blue“
Die Soloarbeit Baby Blue hebt die Perspektive des Betrachters an und erzwingt ein Gefühl der Beobachtung und Beurteilung. Das Werk wird in den Dimensionen eines großen Wohnzimmerteppichs verpackt und präsentiert, in der der Künstler ein Produkt dieser Realität ist. Eine Realität, in der seine Identität nur durch die Aufführung in diesem begrenzten Raum ausgedrückt werden kann. Das Stück ist eine Tanzperformance, aber es hinterfragt auch den Akt des Aufführens und wie dieser ominöse Druck in unser Leben eindringen und uns in die Irre führen kann.
Credits
Choreografie, Konzept und Aufführung: Jack Bannerman
Videografie und Schnitt: Maxi Richter
Kostümentwurf und -gestaltung: Philipp Fritsche
Musik: Intro – Awfultune, It’s all over now, Baby Blue – Anohni & Seen – Gia Margaret
Fotos: Filmstill aus „Baby Blue“; gefilmt auf der Bühne des Landestheaters Eisenach, September 2021.
Therese Bendjus & Daria Belous: Studies of Softening
Therese Bendjus, ursprünglich aus Dresden, ist eine Performance-Künstlerin, die sich für Laborexperimente rund um Verletzlichkeit, Berührung und Begegnung interessiert. In ihrem derzeitigen Studium am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin beschäftigt sie sich mit dem Material Mensch und Fragen der persönlichen Transparenz im Moment einer Performance.
Daria Belous ist eine in Belarus geborene Künstlerin, deren Arbeiten sich zwischen Improvisation, Performance-Kunst, Sounddesign und somatischen Bewegungsformen verorten. Sie studiert ebenfalls am HZT Berlin und interessiert sich für unkontrollierbare sowie unangenehme Zustände.
Studies of Softening ist eine Performance über Sanftheit und Wärme. Ein Heizkörper wird zum Lehrenden. Ist Zittern das gleiche wie Heizen? Wie begegnen wir uns auf eine sanfte Art und Weise? Wir proklamieren Sanft als ein neues Stark und fragen, wo sich Macht und Zärtlichkeit treffen.
Fotos: Anton Gerzina & Nihad Nino Pusija
Wir freuen uns sehr auf die Beiträge und den anschließenden Austausch und laden alle Interessierten recht herzlich ein, am 14. Oktober mit dabei zu sein.
Alle Informationen zu den jeweiligen Stücken des Abends, die im Anschluss selbstverständlich auch wieder besprochen werden können, gibt es hier. (if you scroll down there you also can find all the information in english)
Die TNDD studio round ist ein Projekt von TanzNetzDresden. Gefördert vom Amt für Kultur und Denkmalschutz und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Die Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.
Titelfoto: Elia Pangaro; fotografiert von Michael Rennecke