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»Jetzt macht endlich alles Sinn«

In Radebeul wird ein neues Kapitel im Bereich Tanz aufgeschlagen, denn das TNDD-Mitglied Natalie Wagner übernimmt ab 1. August 2022 die künstlerische Leitung der hiesigen Tanzcompagnie. Definitiv ein Anlass, um nachzufragen, wohin die Reise gehen könnte, welche Spielräume ausgelotet werden sollen und auch, wann und wie die Zusammenarbeit eigentlich ihren Anfang nahm. Die Antworten auf all jene Fragen gibt Natalie Wagner im nun folgenden Interview.

Was hat Dich an dem neuen Job gereizt?

Natalie Wagner: Mich reizte vor allem die Aussicht, all meine bisherigen Erfahrungen und Expertise bündeln zu können. Und das alles an ein und demselben Ort. In den letzten sechs Jahren bin ich schließlich ganze elf mal umgezogen. Deswegen freue ich mich auch darüber, zumindest örtlich ein bisschen Ruhe reinzubringen. Wobei auch klar ist – und das kennt wohl jeder, der schon mal in einem Theaterbetrieb gearbeitet hat: viel Ruhe hat man dort nicht.? Inhaltlich gereizt hat mich an der neuen Tätigkeit aber auch der Umstand, dass die Landesbühnen Sachsen ein Mehrspartenhaus sind. Das finde ich toll und möchte auf jeden Fall meine Möglichkeiten voll ausloten, um spartenübergreifend und interdisziplinär zu arbeiten.

Wie kam die Zusammenarbeit denn zustande?

Solch eine Position anzustreben war für mich ein ganz logischer nächster Schritt in meiner Karriere. Dazu gekommen ist es – wer hätte das gedacht – ganz normal, per schriftlicher Bewerbung und mehreren Runden an Vorstellungsgesprächen. Solange bis es keine Runden mehr gab und ich eine Zusage bekam. 🙂

Was sind Deine Hoffnungen, wie sich Deine Erfahrungen und der neue Spielort gut ergänzen könnten?

Zum ersten Mal kann ich auf meine bisherige Karriere zurückblicken und sagen, dass jetzt für mich endlich alles Sinn macht. So unterschiedlich wie ich in Tanzszenen bisher unterwegs war, und es sich manchmal verloren angefühlt hat, oder ich mich immer wieder rechtfertigen musste, dass ich tänzerisch und choreografisch vielseitig unterwegs war (viele Leute konnten mich oft nicht einordnen), genau diese Tatsache hat mich für die bevorstehende Position vorbereitet. Das merke ich jetzt ganz deutlich. Außerdem sehe ich mich als Vernetzerin und bin daher stets bestrebt, in Kooperationen zu arbeiten. Ich finde Überschneidungspunkte einfach wichtig für die Tänzer:innen der Compagnie der Landesbühnen Sachsen, für das Publikum und die künstlerische Welt außerhalb des Theaters.

Inwieweit kann das TanzNetzDresden bei Deiner neuen Tätigkeit auch eine Rolle spielen?

Ich bin sehr bestrebt, die Verbindung zwischen der Theaterwelt und der Freien Szene zu etablieren. Sei es durch künstlerische Kollaboration, zum Beispiel mit einem Pop Up-Format, oder tanzpädagogisch/choreografisch zu gastieren. Super fände ich es auch, einfach mit einem „Kennenlernen“ zwischen den internationalen Tänzer:innen der Compagnie und den Freischaffenden in Dresden zu starten und zu schauen, was sich daraus ergibt.

Bleibst Du dem TanzNetzDresden denn auch weiterhin als aktives Mitglied verbunden?

Auf jeden Fall. Aber von der anderen Seite, als Partnerin. Ich möchte wirklich die Türen für Austausch und gegenseitige Wertschätzung öffnen, wenn das Bedürfnis besteht. Wenn also jemand Lust und Ideen hat, dann mich bitte einfach ungeniert anschreiben.

Vielen Dank für das Gespräch!


Mehr zu Natalie Wagner gibt es unter www.nataliewagner.ch

Alle Facetten der Landesbühnen Sachsen kann man unter www.landesbuehnen-sachsen.de entdecken.


Foto: Sonia Bartuccelli

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