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TNDD Studio Round Edition Nr. VII • 8. September 2023 • TENZA Schmiede • Das Vollständige Line Up

TNDD studio round Edition Nr. VII • 8. September 2023 • TENZA Schmiede • das vollständige Line Up

Das Line up der kommenden und mittlerweile siebenten TNDD studio round Ausgabe, die am 8. September 2023 wie gewohnt ab 20 Uhr in der TENZA Schmiede stattfinden wird, ist nun online. Aus diesem Grund gibt es heute auch einen Blog-Beitrag, in dem es um die künstlerischen Beiträge der kommenden TNDD studio round-Edition gehen soll. Viel Spaß beim Lesen und Entdecken.

Mehr denn je erwartet die Besuchenden der kommenden TNDD studio round drei spannende Beiträge ganz unterschiedlicher Künstler:innen und Kollektive, die in unserer besonderen Studio-Atmosphäre mit den Gäst:innen des Abends präsentiert und besprochen werden. Das Format ist wie immer kostenfrei. Neu ist, dass ein Beitrag in Kooperation mit dem Satellite Art Network (SAN) gezeigt wird. Mehr dazu jedoch ebenfalls im Beitrag.

Die Beteiligten der anstehenden siebenten Ausgabe sind:

  • Daniela Lehmann (Dresden): „LEFT OVER“ – eine Tanz-Performance auf Basis von historischen Sound-Aufnahmen“
  • Meggie Blankschyn (Cremingen): „The craftly uncanniness behind the semblance of things“
  • Paco Ladrón de Guevara (Ulm): „How noisy is too noisy?“

Detaillierte Informationen zu den einzelnen Beiträgen der siebenten TNDD studio round folgen nun oder können direkt auf der Unterseite der studio round eingesehen werden. Dort befinden sich alle Informationen auch in englischer Sprache. Einen zusätzlichen Blog-Beitrag in englischer Sprache gibt es hier.


Daniela Lehmann

Daniela Lehmann (*1979) studierte Tanz, Philosophie und Choreografie in Dresden, Freiburg im Breisgau und Berlin und spezialisierte sich auf Instant Composing. 2005 wurde sie für ihre Performance „Mina“ beim Festival Euroscene in Leipzig mit dem Preis für „Das beste deutsche Tanzsolo“ ausgezeichnet. Ihr umfangreiches Repertoire umfasst spartenübergreifende Bühnenstücke und ortsspezifische Tanzkompositionen. 2020 schloss sie mit Auszeichnung ihr Master Choreografie-Studium an der Palucca Hochschule für Tanz ab. In ihrer choreografischen Arbeiten untersucht sie die Spannung zwischen der Erfüllung definierter gesellschaftlicher Rollen und der Offenlegung des puren menschlichen Selbst.

“LEFT OVER“ – eine Tanz-Performance auf Basis von historischen Sound-Aufnahmen

“LEFT OVER“ ist eine Tanzimprovisation, in der ungehörte Stimmen und verborgene Räume der Vergangenheit ins Jetzt transferiert werden. Daniela Lehmann arbeitet mit Interviews, die der Öffentlichkeit nicht zugänglichen sind und in denen Zeitzeugen über signifikanten Ereignisse der Geschichte sprechen. Mit Kopfhörern auf ihren Ohren übersetzt sie Stimmen, Räume und Inhalte simultan in Tanzbewegungen, die die historische Sound-Aufnahme bezeugen.
Ihr derzeitiger Körper teilt Erlebnisse und Eindrücke vorzeitiger Körper mit. Räume der damaligen Zeit fallen mit dem jetzigen Raum zusammen. Die Entwicklung dieser Arbeitsweise ist Teil des Projektes „Lab of applied history in the arts“ initiiert von Barbara Lubich.

Stücklänge: 20 Minuten
Performerin: Daniela Lehmann
Foto: Dirk Skiba


Meggie Blankschyn

Meggie Blankschyn wurde in Norddeutschland geboren und begann ihre Tanzausbildung an der Tanzfabrik Berlin e.V., gefolgt von einem Bachelor-Studium an der Budapest Contemporary Dance Academy und La Manufacture – Haute école des arts de la scène (Leitung Thomas Hauert) in Lausanne, wo sie kürzlich ihren Abschluss machte.
Während ihres Studiums kam sie in Kontakt mit verschiedenen zeitgenössischen Tanztechniken, ungarischem Volkstanz und Shaolim Kung Fu.
Sie lernte mehrere Choreograph:innen und Tänzer:innen kennen und arbeitete mit ihnen zusammen, darunter David Zambrano, Jonathan Burrows, Krisa Parkinson, Shelly Senter (Trisha Brown Company), Horacio Macuacua, Yasmine Hugonnet, Loïc Touzé.
Auf der Abschluss-Tournee trat sie in zwei Kreationen von Salva Sanchis (Les Noces – Stravinsky) und Alma Söderberg (Piece of Ensemble) auf.
Sie arbeitet weiterhin mit Judith Sanchez Ruiz (JSR Company), Tomáš Danielis & Radical Empathy (SK), Bloom Bloom Company (CH) und taucht in ihre eigenen Kreationen ein.

“The craftly uncanniness behind the semblance of things“

„Ich habe Angst vor diesem schwarzen Ding, das in mir schläft, den ganzen Tag fühle ich seine Sanftheit, seine federleichten Drehungen, seine Bösartigkeit.“
(Sylvia Plath)

“The craftly uncanniness behind the semblance of things“ ist eine Solokreation, die auf meiner Bachelor-Arbeit bei La Manufacture basiert, die auf dem Bild des Schmerzes als schwarzer Masse basiert, die unsere Körper bewohnt, formt und transformiert. Ich erforsche die Körperlichkeit der Dunkelheit und der schwarzen Masse als Materialisierung der Bühne, auf der das Ich mit dem Gewicht seiner Irdischkeit und ungelebten Möglichkeiten konfrontiert wird, aber auch mit einer intimen und tiefen Kraft, dem Willen, in dieser Welt zu existieren.
Die Dunkelheit löscht alles aus, saugt alles auf: Formen und Feuer, Tiere und mich selbst, wie leicht vereint sie das Lebendige! Die Dunkelheit ist das allererste Stadium eines Fötus und vielleicht das letzte im menschlichen Leben. Sie enthält das Magische und ist die Quelle aller unbekannten, dämonischen Kräfte. Mein Körper ist das Gefäß, das diese Flüssigkeit an Ort und Stelle hält, er ist das Schlachtfeld, das all meinen Schmerz bündelt und mein Dasein in diesem Leben formt. Mein Körper ist ein Raum, den ich nie verlassen könnte. Ich trage diesen Raum und er trägt mich. Mein Herz dreht sich um sich selbst, trifft immer auf die gleichen Dämonen.
Was macht der Körper, wenn er sich musikalisch ausdrückt? Mein Körper stampft, mein Körper krampft, er explodiert, er schneidet, er sticht oder er dehnt, er webt zart. Jede einzelne Bewegung ist durch eine unbewusste Nabelschnur mit einer realen Erfahrung verbunden. Die Phantasie ist ein besonders gutes Gedächtnis für das Reale.«

Länge: 16 Minuten
Musik: Axel Kolb & Caterina de Nicola „MHX Birthdaymix“, Meredith Monk „Cow Song“, Hildegard Knef „Hör’ nicht auf mich“
Unterstützt von: La Manufacture – Haute école des Arts de la Scène & TANZKOOP
Fotos: Gregory Batardon


Paco Ladrón de Guevara Rodríguez

Francisco Ladrón de Guevara konzentriert seine künstlerische Forschung auf die Bereiche Performance und Bildende Kunst und verwendet verschiedene Sprachen wie Installation, Zeichnung oder Tanz, um seine Projekte zu verwirklichen. Nachdem er acht Jahre lang als Akrobat gearbeitet und sein Studium der Bildenden Künste abgeschlossen hatte, reiste er nach Brüssel und Berlin, um eine unabhängige Ausbildung im Bereich Tanz zu absolvieren. Seitdem hat er als professioneller Tänzer in zwei verschiedenen Kompanien gearbeitet, bis er sich 2022 als freischaffender Künstler selbstständig machte. In den letzten Jahren führte Francisco immer wieder eigene transdisziplinäre Projekte in Form von Ausstellungen oder Performances durch. Erwähnenswert ist auch seine Lehrtätigkeit in Workshops für zeitgenössisches Zeichnen und Bewegungsforschung.

“How noisy is too noisy?“

In Anlehnung an das Theaterstück „The Public“ von Federico García Lorca taucht dieses Solowerk in die Erforschung der Bedeutung des Blicks der anderen für den Aufbau unserer eigenen Identität ein. Dieses Werk steht für eine Generation voller Widersprüche, Sklaven der Ästhetik, mit der wir uns ausdrücken und versuchen, einzigartig zu sein, indem wir ständig Informationen für Tausende von Augen bereitstellen. Informationen und Informationen… Lärm und Lärm. Ich möchte, dass du hinschaust, ich möchte, dass du bemerkst. Das Einzige, was zählt, ist zu glänzen, selbst wenn wir zum Spiegelbild des Glanzes von jemand anderem werden.

verwendete Musik

Thomas Köner: „Substrate (Binaural)“
Raül Refree: „Que te vayas“
Thomas Köner: „Tientos de la Luz 1“


Satellite Art Network (SAN)

Satellite Art Network ist eine Initiative mit dem Ziel, überregionale Austauschstrukturen für Tanzschaffende zu ermöglichen. Durch Workshops, Performances, Podiumsdiskussionen und künstlerische Begegnungen kommen bestehende Kulturinitiativen und Einzelpersonen aus vier verschiedenen Bundesländern (Niedersachsen, Sachsen, Baden-Württemberg und Hamburg) zusammen, um über nachhaltige Möglichkeiten der Schaffung von Auftrittsmöglichkeiten und anderen künstlerischen Aktivitäten in der freien Tanzszene nachzudenken. Über einen Zeitraum von vier Monaten wird es in jeder Region eine zweitägige Veranstaltung geben, die sowohl für andere Tanzschaffende als auch für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

Satellite Art Network (SAN) ist ein Projekt der Initiative Facing the Dance und wird umgesetzt durch die Agentur depart.one in Kooperation mit dem TanzLabor Roxy Ulm, der Family Production Hamburg, der Kooperative TANZKOOP aus Braunschweig und dem TanzNetzDresden.

Unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Impulsförderung Tanz & Theater, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie den Kultur- und Kunstministerien der Länder und der Landeshauptstadt Dresden, Amt für Kultur und Denkmalschutz.


Wir freuen uns sehr auf die Beiträge und den anschließenden Austausch und laden alle Interessierten recht herzlich ein, am 8. September 2023 ab 20 Uhr in der  TENZA Schmiede mit dabei zu sein.

Alle Informationen zu den jeweiligen Stücken des Abends, die im Anschluss selbstverständlich auch wieder besprochen werden können, gibt es hier.


Die TNDD studio round ist ein Projekt von TanzNetzDresden. Gefördert vom Amt für Kultur und Denkmalschutz und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Die Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.


Header-Photo: Makhina Dzhuraeva: “Red Herring“, performed at TNDD studio round VI (14.04.2023), TENZA Schmiede

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